Die Botschaft hinter
dem Verhalten lesen.
Was ist Marte Meo?
Welche Botschaft steckt hinter einem Verhalten?
Warum will eine Klientin oder ein Klient nicht kooperieren?
Weshalb gelingen manche Gespräche besser als andere?
Welche Entwicklungsbotschaft steht hinter auffälligem Verhalten, wie zum Beispiel z.B. Aggression (wenn Kinder im Kindergarten beißen, hauen oder zwicken).
Hinter jedem Verhalten steht eine Entwicklungsbotschaft, die auf den ersten Blick nicht immer sofort erkennbar ist.
Marte Meo nutzt Videoaufnahmen aus dem Familien- oder Berufsalltag, um diese Botschaft sichtbar zu machen. Die Videobilder zeigen die Ursachen eines unüblichen Verhaltens auf:
Dabei konzentriert sich die Marte Meo Methode nicht so sehr auf das Problem an sich, sondern vielmehr auf die Entwicklungsprozesse, die wir in einem Menschen aktivieren können.
Marte Meo bedeutet
sinngemäß
„aus eigener Kraft“.
Wie funktioniert die Marte Meo Methode?
Ein elementarer Bestandteil der Marte Meo Methode ist die Aufzeichnung von Videos. Es werden Alltagssituationen und/oder therapeutische/pädagogische Interaktionen aufgenommen.
Das ist in jedem Bereich möglich, in dem sich Menschen begegnen, handeln oder kommunizieren.
Im zweiten Schritt, im sogenannten „Review“, werden einzelne Videosequenzen ausgewertet. Dabei wird ganz genau geschaut: Wo gibt es Entwicklungsmöglichkeiten bei den beobachteten Personen? In kleinen Schritten, fast Bild für Bild, wird analysiert, wo Wachstumsmöglichkeiten vorhanden sind.
Dabei wird sichtbar, was man sonst im Alltag nur schwer wahrnehmen kann:
Die eigenen Potentiale erkennen.
Konkrete Möglichkeiten werden eröffnet, wie im Alltag unterstützt werden kann. Vor allem die Förderung emotionaler und sozialer Fähigkeiten steht dabei im Vordergrund.
Dies macht Mut für Entwicklung.
Wenn Sie wissen möchten, wie Kommunikation im Miteinander wirkt und wie Entwicklung damit aktiviert werden kann oder präventiv unterstützen möchten, dann ist Marte Meo eine wertvolle Möglichkeit.
Um eine Erfahrung reicher.
Was ist Sensorische Integration?
Unser Gehirn verarbeitet die Informationen, die uns unsere Sinne über unseren Körper und aus der Umwelt liefern. Erst muss es den Reiz registrieren, dann ausfiltern und sich darauf einstellen (modulieren), dann kann es ihn analysieren, vergleichen und interpretieren. Können wir einen Reiz/eine Information richtig einordnen, so können wir ihn auch gut speichern. Wir sind „um eine Erfahrung reicher“, wir haben dazu gelernt.
Die geläufigsten Sinne - Sehen, Hören und Schmecken informieren uns über die Umwelt. Darüber hinaus haben wir aber noch andere Sinnessysteme, die über den Zustand unseres eigenen Körpers informieren, die sogenannten Nahsinne:
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Gleichgewicht (vestibuläres System)
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Berührungssinn (taktiles System)
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Kraft- und Bewegungssinn (propriozeptives System)
Für jede Handlung müssen alle Sinnesinformationen zu einem Gesamtbild kombiniert werden („sensorische Integration“). Die Fähigkeit, rasch, zweckmäßig und effizient handeln zu können ist ein Zeichen dafür, dass Sinnesinformationen gut verarbeitet werden.
Die Nahsinne spielen in der Entwicklung von Kindern eine wichtige Rolle. Über sie lernt das Kind seinen Körper mit seinen Möglichkeiten und Grenzen kennen. Es lernt, sich am eigenen Körper und in der Umwelt zu orientieren. Es erfasst (im wahrsten Sinne) die Welt und ihre Regeln und Zusammenhänge.
Was sind Wahrnehmungsstörungen?
Durch eine Funktionsstörung im Gehirn werden Sinnesinformationen nicht optimal verarbeitet. Wenn eine Information nicht klar und deutlich ist, kann die weder gut genützt noch abgespeichert werden – das Bild seines eigenen Körpers mit seinen Möglichkeiten und Grenzen bleibt diffus. Die Folge ist oft, dass das betroffene Kind ungeschickt ist, sich nicht zweckmäßig und produktiv alleine beschäftigen kann, oder überempfindlich und ablenkbar ist.
Kinder mit Wahrnehmungsstörungen sind keinesfalls dumm, doch sie können oft nicht ihr Bestes geben, weil sie mit Dingen beschäftigt sind, die bei anderen automatisch ablaufen (z.B. nicht vom Stuhl zu fallen).
Wenn wir von sensorischer Integrationsstörung sprechen meinen wir damit, dass Informationen aus den Nahsinnen schlecht verarbeitet werden. Dabei kann einerseits die Empfindlichkeit für bestimmte Reize gestört sein (Modulationsstörung - das Kind regiert unter- oder überempfindlich) oder die Leistung (Gleichgewichtssystem: Balance, Muskelspannung, Wachheit usw.; Berührungssinn: Handgeschick, Bewegungsplanung).
Therapieansatz
In einer umfassenden Befunderhebung wird überprüft, ob sensorische Integrationsstörungen zu den Alltagsproblemen ihres Kindes beitragen. Werden Defizite in der Sensorischen Integration festgestellt, werden in der Therapie dem Kind im Rahmen zielgerichteter, spielerischer Aktivitäten intensive Reize angeboten, die das Kind verarbeiten und nutzen muss, um das Ziel zu erreichen. Spaß und Erfolgserlebnisse sind wesentliche Elemente der Therapie und bewirken rasch eine Steigerung des Selbstwertgefühls und das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit.